(7) selbstbewusstsein -Warum ist unser selbstzweifel größer als der glaube an uns selbst?

 

Ich wette, Du hast auch schon einmal an dir selbst gezweifelt. Sei es an deinen Fähigkeiten, deiner Arbeit, deinem Aussehen, deinem Mut, deinem Können, an dir als Mensch.

Menschen, die einen hohen bzw. gesunden Selbstwert haben, kennen solche Selbstzweifel kaum. Klar haben auch sie Bedenken, wenn es darum geht, ihr Können und ihre Fähigkeiten anzuwenden oder jemandem zu offenbaren. An Mut jedoch fehlt es ihnen aber kaum. Sie haben Selbstvertrauen und einen Glauben an sich selbst, an das Leben und sich als Mensch. Ganz anders hingegen ist es bei mir und vielleicht auch bei dir.

Da wir uns wertlos fühlen – uns selbst und unser Dasein immer wieder in Fragestellen – haben wir einen Haufen Zweifel und so gut wie gar keinen Glauben an uns selbst, unsere Fähigkeiten, unser Können, Vertrauen in das Leben und in uns als Mensch.

 

Woher kommen diese Selbstzweifel?

 

Sie kommen einfach gesagt von unserem nicht vorhandenen Selbstwert. Unser Selbstwert gibt uns im Normalfall nämlich die Information darüber, ob wir in Ordnung, durch und durch wertvoll und ein Recht darauf haben auf dieser Welt zu sein. 

Wenn wir den Glauben haben, nichts dieser drei Dinge zu sein und zu haben, dann können wir nur glauben wertlos zu sein. Hinzu kommt, und das ist ebenso schlimm, das wir nicht auf unsere Fähigkeiten, gar noch, auf das Leben vertrauen. Alles was wir tun, werden wir anzweifeln. Weil wir uns selbst anzweifeln und damit alles, was wir sind. Für mich klingt das einfach nur schrecklich. Denn ich finde, jeder Mensch hat ein Recht zu leben. Zu sein. Es ist eines der Grundgesetze/Grundrechte das lautet: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit“ und „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“ (Grundgesetz Art. 2 Abs. 1,2).

Wieso also sollten in unseren Augen andere Menschen, außer Du und mir, all das dürfen, aber Du und ich nicht? Stell Dir diese Frage. Weil du glaubst, wertlos oder weniger wert zu sein, als alle anderen? Vielleicht bist Du auf verschiedene Weisen zu deinen Selbstzweifeln gelangt. Solche, bei denen Du den Glauben und das Vertrauen in Dich als Mensch verloren oder, angezweifelt hast.

 

Wie begegnete ich meinem Zweifel?

 

Ich möchte Dir gern erzählen, wie ich einen meiner Selbstzweifel erkannt habe und ihm mit Verständnis entgegengekommen bin. Ich erinnere mich an die Zeit, in der ich gerade meinen mittleren Bildungsweg ging und eine Präsentation halten musste. Vielleicht hast du auch schon eine gehalten und kennst das Herzklopfen in deiner Brust und die schweißnassen Hände, die du vor Nervosität hast. Bei mir war das aber ein wenig anders.

Ich hatte kein Herzklopfen. Keine schweißnassen Hände oder, Nervosität. Ich hatte unglaubliche Angst. Ich stand da vorn vor Menschen. Wertlos, angreifbar, hässlich, allein. Ich war wertlos und alle anderen Menschen von denen ich gerade einmal nur meine Freundin kannte, waren in meinen Augen wertvoller als ich. Ich fühlte mich schrecklich. Jeder konnte doch sehen, während ich anfing, meine Präsentation zu halten, dass ich ein Nichts war. Dass meine Präsentation, die sie gerade live mit ansehen, schlecht ist, weil ich sie selbst nicht gut genug fand. Ich lieferte vor damals insgesamt 80 Menschen meine Präsentation ab. Ich atmete tief ein- und aus, als ich mich zum Schluss für die Aufmerksamkeit bedankte. Noch bevor der Applaus und - zu meiner Verwunderung – Jubel ausbrachen, fiel mir etwas auf.

Ich kapierte, dass ich selbst meine Zweifel während der Präsentation verlor. Ich hatte den Selbstzweifel an mir als Mensch gerade verjagt. Denn, ich war es, die den Mut hatte, sich vor 79 Menschen zu stellen. Angreifbar und wertlos, wie ich war. Ich überwand die Angst, ich selbst zu sein. Zu sein, wer ich war und bin. Ich stellte mich wertlos dort vorn hin, sah meiner Wertlosigkeit in die Augen und gewann, neben dem Applaus und Jubel, ein Stück Glaube und Vertrauen an und in mich selbst. Ich war nie wertlos. Ich glaubte bloß daran, wertlos zu sein. Weder Du noch Ich sind wertlos. Wir sind wertvoll.

 

Warum sollten Du und ich an uns glauben?

 

Oft versuchen wir gar nicht erst, etwas zu tun oder, in die Realität umzusetzen, weil wir an uns zweifeln. Zweifel lösen Unsicherheiten ungeahnten Ausmaßes in uns aus. Sie sorgen sogar dafür, dass wir nicht ins Handeln kommen. Unsicherheiten sorgen plötzlich dafür, dass wir zu Hellsehern mutieren, indem wir zu uns selbst sagen: „Ich werde versagen“, „Ich bin ja sowieso zu schlecht“, „Ich kann nichts“, „Die anderen können das sowieso besser als ich“, „Ich werde das nicht schaffen“. „Ich habe in meinem Leben keine schönen Erfahrungen verdient“. Wir vergessen eine Sache bei diesen Gedanken.

 

Erstens, es sind bloß Gedanken und sie sind gerade keine Realität, weil sie nicht geschehen sind. Zweitens, wir können nicht in die Zukunft sehen. Drittens, wir wissen also noch gar nicht, ob uns Gute oder Schlechte Dinge passieren. Uns sind bloß zu viele schlechte Dinge passiert, die dieses Denken trainiert und verinnerlicht haben. Viertens, wir haben am Ende alles getan, was wir tun konnten. Und das war nicht Nichts! Denn wie im Fall meiner Präsentation, habe ich gezeigt, wer ich bin. Ich habe mich getraut, wertlos vor so vielen Menschen zu stehen. Trotz der Angst, die direkt neben mir stand. Ich war damals der pure Selbstzweifel auf zwei Beinen und doch, lernte ich dadurch ein Stück Glauben und ein Stück Vertrauen in mich selbst. Allein an diese Präsentation zurückzudenken und Dir davon zu erzählen, lässt mich das Gefühl von damals erneut spüren. Unglaublich große Liebe zu mir selbst. Bei allen Präsentationen, die ich danach noch hielt, begleiteten mich der Glaube, das Vertrauen und die Liebe zu mir selbst. Jedes Mal ein Stück weiter. Weiter zum Glauben.

 

Zweifle nicht an Dir. Bremse dich nicht aus, zu sein, wer Du wirklich bist. Du bist nicht wertlos. Das warst Du nie. Du bist ein Unikat, mit all deinen Fähigkeiten, Ängsten und Bedenken. Lebe dein Leben und nicht deine Zweifel. Du bist wertvoll. Und ich bin es auch.

 

Deine Lyn

 

 

Erinnerst Du dich an ähnliche Situationen, in denen du warst? Sind deine Zweifel auch oft lauter, als dein Selbstvertrauen und dein Glaube an dich? Wenn es bei Dir auch solche Situationen gab, an die du vielleicht mit einem kribbeligen Gefühl im Magen oder, an die Du vielleicht auch mit einem Lächeln im Gesicht zurückdenkst? Dann erzähle mir gern davon. Ich freue mich, deine Geschichte zu hören, und bin sehr gespannt, was Du berichtest. Ich freue mich darauf.

Du bist es wert.

 

 

 

 

 

 

 

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