Warum ist es uns so wichtig von anderen anerkannt und akzeptiert zu werden?

 

Lass uns gemeinsam einmal die Zeit zurückdrehen. So weit, bis wir in der Steinzeit ankommen. Inmitten der Natur alleine zu überleben war ein schweres Unterfangen. In einer Gruppe hingegen, fühlte man sich dann doch ein ganzes Stück wohler. Alleine sein bedeutete also angreifbar zu sein, schwach und eben auch lebensbedroht zu sein. Besonders dann, wenn man aus einer Gruppe ausgestoßen wurde und kaum Selbstbewusstsein besaß, konnte es schnell passieren, dass man vor die Hunde ging. Vom sozialen Aspekt aus gesehen, war das Leben in einer Gruppe auch ein Zeichen für Anerkennung und Wertschätzung. Mit den eigenen Fähigkeiten, die man in die Gruppe mitbrachte, z.B. ein super Jäger zu sein, war man sogar ein wichtiger Part der Gruppe. Allgemein betrachtet kann man also sagen: die Anerkennung und die Akzeptanz von Anderen gab uns einen Wert und einen Sinn unserer Existenz. Also war alles soweit gut. Vergiss nicht, wir sind hier gerade in der Steinzeit. Bei Menschen wie mir, die über gar keinen Selbstwert verfügten oder einen sehr geringen Selbstwert besitzen, geht es ähnlich wie jenen in der Steinzeit die alleine, schwach und lebensbedroht waren. Sagt uns niemand, dass wir wertvoll sind, wir wichtig sind, oder dass wir tolle Fähigkeiten haben, dann gehen wir quasi vor die Hunde. Der fehlende Selbstwert macht unsere Existenz mitunter wertlos. Der in uns nicht vorhandene Selbstwert gibt unserer Existenz keinen nachvollziehbaren Sinn. Nicht, bis uns jemand sagt, dass wir wertvoll und wichtig sind.

 

Welche wichtige Rolle spielt hier unser Einfluss und unsere Kontrolle in Bezug auf Akzeptanz und Anerkennung?

 

Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass wir nur einen geringen Einfluss ausüben können. Zum Beispiel in die Gruppe aufgenommen und dann von ihr akzeptiert zu werden. Denn es liegt nicht in unserer Hand, wer uns mag und wer uns nicht mag. Wir haben keine Kontrolle über die Meinung anderer Menschen oder wie hier, über jeden Einzelnen der Gruppe. Wir haben nur die Kontrolle über uns selbst. Sicher denkst Du dir jetzt: „Na klar kann ich Einfluss nehmen und Kontrolle ausüben. Ich beeindrucke einfach den Anführer der Gruppe mit meinem Können und Schwups, findet er mich super“. Klar. Kannst du machen. Aber was ist, wenn er dein Können total langweilig und für die Gruppe unnütz findet? „Naja, dann muss ich eben sehr nett zu ihm sein, Ihn nur genug versuchen zu imponieren und dann, ja dann kann er mich nur akzeptieren und wertschätzen“. Du kannst dein Aussehen für ihn ändern. Deine Fähigkeiten versuchen noch besser zu machen. Dir super Kleidung zulegen. Alles tun und doch akzeptiert er dich nicht. Er bleibt dabei, Dich nicht in die Gruppe aufzunehmen. Warum ist das so? Weil du unbewusst versuchst seine Meinung über Dich zu beeinflussen. Du glaubst, so kontrollieren zu können, dass er Dich akzeptiert. Lass mich Dir als jahrelange Ausführerin dieses Denken sagen: Du kannst alles tun. Er wird Dich trotzdem ablehnen. Seine Meinung wird sich nicht ändern. Du wirst Dich verausgaben. Gar noch kaputt machen.

 

Wie kann Dir das sogenannte Eis-Beispiel hierbei helfen?

 

Im Beitrag „(2) Warum fühlt mein Körper sich wie ein Fehler an?“ habe ich Dir im Abschnitt „Verletze Dich selbst nur oft genug, um Dich so stets zum Handeln zu zwingen“ das Eis Beispiel ans Herz gelegt. Ich selbst musste es verstehen und verinnerlichen lernen. Denn auch ich habe über fünfundzwanzig Jahre zu vielen Dingen „Ja“ gesagt, obwohl ich „Nein“ sagen wollte. Ich habe mich durch Freundschaften gequält, die mir nicht guttaten. Meistens, weil ich nicht alleine sein wollte. Ich habe mich durch schädliche Beziehungen gekämpft, in denen ich mehr von mir aufgab als das ich Respekt und Liebe erhielt. Ich arbeitet für Arbeitgeber die Mobbing auf höchstem Niveau betrieben. Lies mich schlecht bezahlen, nur um nicht zu versagen. Ich ließ mir alles gefallen. Um es allen recht zu machen. Lies mir Beleidigungen. Ausbeutung. Lügen gefallen. Alles nur, weil ich zu einer „Gruppe“ gehören wollte. Ich wollte akzeptiert und anerkannt werden. Ich liebte mich - wie Du bereits weist – selbst nicht. Ich war im Herzen wertlos. Freunden, Partnern und Arbeitgebern war es scheiß egal was ich auch tat. Ihre Taten und ihre Meinungen änderten sich trotzdem nicht. Mein Einfluss und meine Kontrolle brachten wortwörtlich nichts!

 

Wenn uns jemand nicht mag, ist das erst einmal sehr verletzend. Oft verstehen wir nicht, wieso das so ist. Wir sind zwar wertlos, aber können doch trotzdem ein Teil der Gruppe sein. Bei dem Eis-Beispiel geht es um den naheliegenden Geschmack. Vielleicht magst Du selbst total gern Vanille. Oder Du findest Vanille eher doof und magst doch viel lieber Schokolade. Das Eis-Beispiel lässt sich gut auf die Vorliebe eines jeden Menschen übertragen. Oder eben besser gesagt auf den Geschmack. Stell Dir vor, Du bist Vanille-Eis. Du schmeckst für einen Menschen traumhaft süß. Für einen anderen Menschen, der Schokolade gern hat, ist Vanille nicht so süß wie Schokolade. Aber bist Du deshalb als Vanille weniger traumhaft und weniger wertvoll als Schokolade? Nein!!! Warum? Na, weil wir über den Schoki-Liebhaber doch nur eines erfahren: seinen Geschmack und nicht Deinen Wert! Ich selbst stehe ja total auf Pistazien-Eis. Für mich gibt es nichts Himmlischeres als Pistazie. Aber sind die anderen Sorten dann weniger wert als Ich oder, sogar wertlos? Nein! Sie sind mit ihren eigenen Geschmäckern wunderbar und jedes von ihnen schmeckt einzigartig. So wie Du und Ich. Darf ich vorstellen? Ich bin Pistazie. Und ich bin wertvoll. Ich muss nicht jedem schmecken. Mir schmeckt auch nicht jede Sorte. Aber dort draußen gibt es viele die ebenfalls Vanille und Pistazie lieben..

 

 

Deine Lyn

  

 

 

Hast Du auch irgendwann einmal alles für jemanden getan, nur um akzeptiert und anerkannt zu werden?  Vielleicht in der Schule, um dazuzugehören? Oder hast dich für ein Quäntchen Wertschätzung in deinem Job, einer Freundschaft oder einer Partnerschaft besonders verausgabt?

Schreib es gern hier in die Kommentare oder schreib mir eine E-Mail. Ich freue mich, wenn du mir von dir erzählst. Vergiss nicht: Du bist nicht allein.

Du bist es wert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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