(2) Warum fühlt der Körper sich wie ein fehler an?

 

Vielleicht kennst Du das Gefühl, dass sich in deinen Gedanken ausbreitet, wenn du vor dem Spiegel stehst. Vielleicht bist du gerade aus der Dusche gekommen. Vom Sport. Von der Arbeit. Oder machst dich für einen Abend mit deinen Freunden fertig, um irgendwie neben deinen ganzen anderen Problemen trotzdem am Leben teilzuhaben.

Vielleicht hast Du bereits als Kind oder Teenager gelernt, dass alle Menschen, die nicht in ein Körperideal hineingepasst haben, fett, hässlich und inakzeptabel sind. Dass sie weniger wertvoll sind, als Menschen mit einem flachen Bauch, einem hübschen Gesicht oder geraden Zähnen.

Wie im Beitrag vorher bereits erwähnt, lernen wir als Kinder am meisten. Wir spiegeln irgendwann, was uns vorgelebt oder erzählt wird. Und soll ich Dir mal sagen, zu was falsch Erlerntes führen kann? Das man einen riesigen Fehler im Spiegel entdecken kann, wo doch gar keiner ist.

 

Gefalle den anderen aber nie dir selbst!?

 

Oft ist es so – und auch das haben wir besonders von der Gesellschaft gelernt – dass wir einen Fehler sofort beseitigen, verändern oder ausmerzen müssen. Ja, dass wir am besten erst gar keine Fehler machen! So habe ich immer über „meinen Fehler“ meinen Körper gedacht. Oft denke ich noch heute so. Viel zu lange habe ich diesen Glaubenssatz „mach bloß keine Fehler“ mit mir herumgetragen. Mit ihm gelebt. Ihn geliebt und gehasst.

Falsch erlerntes - in der Kindheit, Mobbing, eine Flut an mageren Models und retuschierten Bildern, Ablehnung von Freunden und in der Partnerschaft, all das, kann uns vermittelten eines auf jeden Fall vermitteln: „Gefalle niemals dir selbst, sondern immer den anderen“.

Tust du das nicht, dann bist du nicht perfekt. Nicht hübsch. Nicht akzeptabel. Hässlich. Nicht liebenswert. Einfach nur fehlerhaft.

 

Verletze Dich selbst nur oft genug, um Dich so stets zum Handeln zu zwingen…

 

Nein. Das ist keine Aufforderung an Dich. Um Himmels Willen! Das meine ich nicht damit. Was ich damit meine, ist eine Devise, die sich über Jahre hinweg festigt. Es kann der Hauptgedanke in all den Jahren sein, der dich treu begleitet. Mehr als ich es je in meinem Leben zählen könnte, hörte ich mich diesen Satz zu mir selbst sagen: „Du bist hässlich.“ "Zu dick".

Selbst jetzt, als ich diesen Satz schreibe, kommt er mir so unglaublich vertraut vor. Wie ein langjähriger alter Freund, der stets an meiner Seite war und nicht von ihr weg weicht.

Und weist Du was? Solch ein Satz, will bzw. kann dir tatsächlich glaubhaft machen, nur so  deinen Körper verändern zu können.

 

Ich aß keine Schokolade mehr. Verbannte Zucker, Fette und Kohlenhydrate aus einem Leben. Was hatte mein Körper denn schließlich auch für eine andere Wahl? Für mich bedeuteten jede zweihundert Gramm weniger auf der Waage einen Schritt in die vermeidlich „richtige Richtung“. Eine Richtung hin zu SelbstakzeptanzSelbstannahmeSelbstliebe.

Ich dachte wirklich: „Wenn ich jetzt so viel abnehme, dann werde ich in den Spiegel sehen und endlich nicht mehr diesen riesigen Fehler sehen. 

 

Aber weißt Du was? Durch diese scheiß Lüge stieg mein Selbstwert nicht an. Denn irgendwann war man an einer Schwelle zwischen „zu dünn“ und „zu traurig“ angekommen.  Denn genau das ist es doch, was dieser Satz uns glauben lassen will, oder?!

Äußerlich sowie innerlich war ich leer. So leer, wie ein Fehler nur sein leer konnte. Aber, plötzlich kapierte ich eine wichtige Sache. Nur mich juckte es, was andere über mich dachten. Denn die Gesellschaft entscheidet ja, wer zu dick ist. Zu hässlich. Zu schlecht gekleidet. Zu viel geschminkt. Zu fehlerhaft ist. Wenn alle Menschen das von außen doch vermittelten – gefalle den anderen! – wieso soll man sich dann zu Gunsten des Außen verändern und wurde man dadurch doch nicht glücklicher?

 

Ich kann es Dir beantworten. Ich lernte meinen Körper nicht zu mögen.  Ich lebte, was ich lernte. Was ich "vermeidlich" von Kindesbeinen an verinnerlichte. Was die Menschen über Jahre sagten. Außen bestimmte immer mein Innen.

Diese erschütternde Wahrheit, die niemand im Außen juckte, riss mir den Boden unter meiner schönen, perfekten und gefaketen Außenwelt weg. Weil ich lernte, dass Außen mein Innen bestimmen darf. Uns bzw. Dir und mir, wird so zu leben und zu denken immer Trauer und Schmerz zufügen. Immer.

Denn wenn wir uns selbst nicht akzeptieren, uns nicht lieben und annehmen wie wir sind, dann kann und wird uns im Außen auch keine Akzeptanz, keine Liebe erwarten.

 

Und mal ehrlich… Möchtest Du immer vom Außen abhängig sein? In den Spiegel sehen und dich jedes Mal gedanklich runter machen? Dich abhängig machen von der Meinung anderer Menschen? Denn das ist es letztendlich jedes Mal. Bloß die Meinung anderer Menschen.

 

Hierfür kann ich dir das sog. Eis-Beispiel ans Herz legen. So kannst du den wichtigen Unterschied zwischen Meinung und Tatsache noch einmal nachlesen und besser verstehen.

Es ist doch in Wahrheit so: Nur weil du Vanille bist, und jemand anderes lieber Schokolade mag, bedeutet es nicht, dass du nicht wunderbar schmeckst. Oder das Vanille doof ist. Du bist süß. Du bist aufregend. Ein Hochgenuss.

Also zweifle nicht an Dir. Und falls Du doch noch Zweifel hast, dann sieh´ in den Spiegel. Der Schlüssel zur Antwort auf die Frage „ bin ich genug?“ liegt in deinem Herzen. Sieh´ auch dort hinein und verändere Dich niemals für andere. Du bist wunderbar. Richtig, genauso wie Du bist. Nur Du zählst für dich. So, wie ich für mich. Glaube an Dich. Ich tue es.

 

 

Wie gehst Du mit negativen Gedanken zu deinem Körper um? Deiner Liebe zu dir selbst? Erkennst Du vielleicht einige Dinge aus diesem Beitrag in dir wieder? Gern kannst Du mir und all den anderen ein Kommentar hinterlassen. Fühl Dich frei und habe keine Scheu mir eine E-Mail zu senden. Stell mir ruhig Fragen zu diesem oder einem anderen Thema. Trau Dich.

Du bist nicht allein. Auch Du bist es wert.

 

 

Deine Lyn

 

 

 

 

 Hast du auch schon einmal so über dich selbst oder, deinen Körper gedacht?  Hattest du schon einmal das Gefühl, du müsstest dich für deine Freunde, deinen Freund oder, deine Freundin ändern? Schreib es mir doch gern in die Kommentare. Gleich direkt hier unter dem Blog-Eintrag oder, sende mir eine E-Mail.

Schreibe mir. Ich freue mich auf deine Nachricht.

 

 

 

 

 

 

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