depression - wenn du das "nichts" fühlst

 

 

Gerade Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl sind häufig auf der Suche nach ihrem Wert oder, nach jemandem der ihnen sozusagen einen Wert  gibt.

Vielleicht kann Dir dein Arbeitgeber einen Wert geben, indem er Dir mehr Gehalt oder einen ranghöheren Posten/ Stelle gibt. Eventuell kann deine beste Freundin/ bester Freund dir einen Wert geben, weil sie/er ab und zu Zeit mit dir verbringt. 

Womöglich ist es auch deine Partnerin/ dein Partner, der dir vermittelt, wie viel du ihm wert bist. Ich finde allerdings, alle drei Beispiele klingen sehr gefährlich. Besonders für Menschen mit Selbstwertproblemen.

 

Fällt Dir spontan auf, weshalb ich dies als gefährlich erachte? Bei allen drei Beispielen wird dein Wert von außen bestimmt. Ganz einfach, weil du vielleicht selbst glaubst, keinen zu haben. Oder glaubst, dass du wertlos seist. Weißt Du oder kannst Du selbst Mal beschreiben, wie Du dich fühlst – wie es sich anfühlt, wenn da gar „nichts“ von außen kommt?

Beschissen? Verlassen? Horror? Unvorstellbar? Grauenhaft?

 

 

Außen = gefährlich?

 

Wenn Du von außen einen Wert zugeschrieben bekommst durch z. B. Aufmerksamkeit, Freundschaften, Liebe, dann fühlst Du vielleicht endlich nicht mehr dieses „Nichts“ in dir. Du fühlst die Lebendigkeit, die Freude und einen Sinn. Gar sogar vielleicht eine Existenz? Und das, fühlt sich verdammt gut an. Du spürst, dass genau das, richtig ist. Es fühlt sich einfach bedeutsam an. Alles um dich herum erstrahlt für dich in einem ganz anderen Licht, weil du gesehen wirst. Ja oder Nein?

Fällt Dir auch hier etwas auf? All das was ich im oberen Abschnitt als Beispiele aufgeführt habe, sollte dein „inneres Ich“ – dein Selbstwert ein. Von innen heraus und nicht, weil dir jemand einen Wert zuschreibt. 

Denn, was passiert, wenn es kein Außen mehr gibt und es aber auch kein innen gibt?

„Nichts“. 

Nichts kann Menschen mit instabilem Selbstwert in eine Depression stürzen. Hierbei sei erwähnt – ich setze das „Nichts“ mit einer Depression gleich. 

 

Wie fühlt sich das „Nichts“ an?

 

Innere Leere. Lustlosigkeit. Wie Eis. Schwer. Hilflos. Auf Sparflamme. Gedanken, die kreisend und doch leer sind. Ich weiß nicht, ob Du eines oder zwei dieser Begriffe bei dir selbst wiedererkannt hast. Für mich selbst habe ich noch bis vor geraumer Zeit, einige davon, wenn nicht sogar alle mit „Ja“ beantworten können. Dabei ist die Liste der Begriffe eigentlich noch viel, viel länger ausgefallen.  Ich weiß, wie sich dieses „Nichts“ anfühlt. Vielleicht ist es ja bei dir anders. Jeder Mensch fühlt das Nichts anders. Das Wortspiel von fühlen und nichts ist mir durchaus bewusst. Ich habe das ganz bewusst so gewählt. Sicher kennst Du das, wenn du dich nur noch müde fühlst. Nicht weiter weißt. Wie gesagt, bei jedem kann das anders sein.

 

Aber:

Es gab Mal eine Zeit, in der war auch ich abhängig von Außen. Mir selbst ist es oft genug passiert, dass ich in die Außen-Falle getappt bin. In der heutigen Zeit, in der Social Media so wichtig geworden ist, kann man sehr gut mitverfolgen, wie viele Menschen sich vom Außen vollkommen freiwillig abhängig machen. Klar ist da manchmal auch Geld mit im Spiel - ich bin ja nicht von gestern. Aber wo genau soll das hinführen? Von der Meinung anderer abhängig zu werden?

 

Für solche und ähnliche Dinge haben wir eigentlich einen Selbstwert, der sofort Alarm schlägt. Und wenn er mal schreit – so wie er es bei mir damals sehr oft getan hat, dann will er einen bloß durch das Fühlen des „Nichts“ aufmerksam machen, das etwas nicht richtig läuft. Das „Nichts“ ist rein vom Fühlen her negativ und falsch. Oder würdest Du sagen, das Innere Leere und/oder Schwere sich gut anfühlen? Natürlich müssen wir dies fühlen. Wir müssen unsere Gefühle zulassen. Aber genau deshalb kann man sagen: Das „Nichts“ ist ein tolles System uns darauf hinzuweisen, dass etwas nicht richtig ist.

 

Erinnerst Du dich z. B. an meinen Beitrag: "Warum fühlt mein Körper sich wie ein Fehler an?" Dann kennst Du vielleicht schon die Antwort auf einen Hinweis, den wir physisch und psychisch von unserem Selbstwert als negativ erhalten:

„Wenn sich etwas falsch anfühlt, dann kann es auch nicht richtig sein.“

 

Kannst Du dir vorstellen, wie befreiend es sich anfühlt, nicht mehr von Außen abhängig zu sein? Das Leben kann/ wird sofort leichter werden. Den Job, eine Freundschaft oder auch die Liebe kann man dann viel mehr genießen. Einfach weil dieser Druck herausgenommen wurde. Du musst dich nicht mehr sozusagen selbst aufopfern und kannst auch die Dinge, die Du von dir aus anderen zuteilwerden lässt, besser dosieren.

Vielleicht wirst Du sehen, dass selbst ein „Nein“ keine Wirkung von Verlust mit sich bringt. Sondern dass sogar ein „Nein“ auf große Akzeptanz trifft und dir diese für dein „Nein“ auch entgegengebracht wird. Du wirst feststellen können, wie gut weniger äußere Abhängigkeit tut.

 

Versuch´s doch selbst Mal. Probiere es aus. Ich kann Dir sagen, Du wirst es nicht bereuen. Vielleicht denkst Du jetzt: „Was ist, wenn doch?“ 

Sei dir gewiss, dass Du dich im Leben nie komplett vor schlechten Erfahrungen schützen kannst. Allerdings kannst Du jederzeit eingreifen. Das Leben ist bei vielen Menschen eine Abwechslung aus positiv und negativ. Das ist vollkommen normal.

Stell Dir einmal selbst die Frage: „Würde ich mich selbst aufgeben, wenn etwas positiv für mich ist? Warum sollte ich also dann dazu bereits sein, weil gerade etwas negativ ist?“

Du bist zu wertvoll für diese Welt, als dass Du dies zulassen solltest. Du bist ein Wunder. Einzigartig – so wie Du bist. Du bist wertvoll. Auch ohne das Außen und auch mit dem „Nichts“.

 

Deine Lyn.

 

 

Hast Du dich schon einmal getraut "Nein" zu etwas zu sagen, was Du nicht tun willst?

In welchen Situationen hast Du dich von außen selbst schon einmal abhängig gemacht, ohne es vielleicht zu bemerken?

Schreib´s mir gern in die Kommentare

oder schick mir eine E-Mail.

 

 

 

 

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