Einsamkeit - warum fühle ich mich so einsam und was hilft?

 

Reiche mir bitte kurz deine Hand und komm mit mir zurück in die Steinzeit und zu unserer Gruppe. In meinem Beitrag „(5) Warum ist uns so wichtig von anderen anerkannt und akzeptiert zu werden?“, sprach ich darüber, wie wichtig die soziale Anerkennung und Zugehörigkeit in unserer Gruppe ist. Im Beitrag „(11) Warum empfinde ich Angst?“, erzählte ich dir, dass ein wichtiges Mitglied in unserer Gruppe zu sein, überlebenswichtig war.

 

Jetzt sieh´ dir einmal die Gruppe dort an, die versammelt um die Feuerstelle gesellig beisammen sitzt. Auf ihren Gesichtern liegt ein Lächeln, ein nachdenklicher Blick oder, sie blicken aus wachsamen Augen heraus, einander an. Keiner von ihnen ist allein. Aber sieh´ mal etwas genauer in die Runde. Siehst du dort hinten in der Ecke, die Person, mit dem gesenkten Blick? Du und ich, wir kennen sie. Es ist die Person, mit dem niedrigen Selbstwert.

Denn trotz allem, dass wir in diese Gruppe integriert wurden, also um das Feuer herum nicht allein sind, fühlen wir uns trotzdem innerlich sehr einsam.

 

 

Wieso fühle ich diese Einsamkeit?

 

Ich habe das Gefühl der Einsamkeit viel zu oft gefühlt. Unzählbar oft, fühlte ich mich einsam und anders, als alle anderen um mich herum. Ich fühlte mich selbst in der Gesellschaft von „Freunden“ und „Arbeitskollegen“ einsam und dachte oft, dass ich eben viel zu anders als alle anderen bin. Dass sie mich genau deshalb entweder ignorieren oder, verstoßen. Weil ich mich anders bewegte – vielleicht? Weil ich ruhiger war. Weil ich anders dachte. Eine andere Meinung hatte als sie.

 

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie verdammt einsam ich mich in einer Welt voller – für mich – perfekten Menschen fühlte. Ich kam mir verlassen und inakzeptabel vor. Ich fühlte mich, als würden andere mich als Vogelscheuche wahrnehmen, die eine Gesellschaft von Raben vertreibt.

 

Durch meinen nicht vorhandenen Selbstwert fühlte ich mich – wie Du weißt – wertlos. Ich kam mir vor, als hätten die anderen Menschen gespürt, was mir in meiner Vergangenheit z.B. im Beitrag „(6) Wieso bin ich nicht hübsch?“ oder, Beitrag „(7) Warum ist unser Selbstzweifel größer als der Glaube an uns selbst?“, passiert war. Ich dachte, dass es normal sei oder, nur eine Frage der Zeit, bis sie selbst erkennen könnten, dass ich es nicht wert bin. Aber das alles war bloß meine eigene Annahme und Vermutung.

 

Mein niedriger Selbstwert ließ mich glauben, anders zu sein. Und damit hatte er sogar recht!

Manchmal passieren uns keine guten Dinge. Es sind genau diese, die uns zur Überzeugung verführen, nichts wert zu sein. Schlecht zu sein. In meinem Fall sind mir schlechte Menschen begegnet, die mir weiß machen wollten, anders zu sein als sie selbst. JaIch war anders als sie!

Ich war freundlich, ehrlich und tat niemandem Leid an. Mein Selbstwert wusste, dass ich anders war. Er ließ mich Einsamkeit fühlen. Er zeigte mir, dass mein Glaube an meinen Wert falsch war, und die Wahrheit ganz anders ist. Denn nur ich war der Überzeugung wertlos zu sein. Ich fühlte es und fühlte mich schlecht damit. Und was genau sagte mir das?

 

Einsamkeit ist ein ekliges Gefühl. Und etwas das sich so anfühlt, kann nicht die richtige Wahrheit über mich als Mensch sein. Heute weiß ich das. Und ich bin dankbar, dass das Gefühl der Einsamkeit ein Ausdruck meines Selbstwertes war, mich genau darauf aufmerksam zu machen. Mir also zu zeigen – wertlos bist und warst du nie! Das ist eine Lüge, die du geglaubt hast.

Die Wahrheit ist: Du bist wertvoll.

 

 

Wie gehe ich heute mit dem Gefühl der Einsamkeit und dem allein sein um? Was hilft?

 

Ich muss Dir sagen, ich fühle mich gar nicht mehr so oft einsam. Es kommt ganz im Gegensatz zu früher, viel seltener vor. Einfach, weil ich das Gefühl der Einsamkeit für mich verstanden habe. Denn es geht nicht darum, die Einsamkeit nicht zu fühlen oder, sie sogar zu verdrängen. Wenn Du sie verdrängst, wirst du dich nicht besser fühlen. Was hilft also? Schau hin. Schau sie dir an. Deine Einsamkeit. Nimm dir vielleicht einen Stift und ein Stück Papier und schreibe auf, wie das fühlen der Einsamkeit sich für dich gerade anfühlt. Oder male die Einsamkeit und wie sie für Dich aussieht. Höre dir Musik an, die deine Einsamkeit für dich vielleicht hörbar macht. Oder, nimm dir dein Handy und mach eine Sprachnotiz für dich, in der du sagst, wie Du dich mit der Einsamkeit fühlst. Wenn dir danach ist, sprich mit Deinem besten Freund oder Deiner besten Freundin, deinem Partner oder Deiner Partnerin darüber. Du kannst sie fragen, wie sie Einsamkeit empfinden. Oder schreib mir gern, wenn du möchtest. Gib der Einsamkeit eine Form. Mach sie nicht nur fühlbar, sondern auch greifbar.

 

Es geht darum, dass du verstehst, dass du nicht einsam bist. Dass Du nicht alleine damit bist und nicht wertlos bist. Auch wenn ich Dir hier „nur schreibe“ und über diesen Weg mit Dir spreche, kannst Du mir gern jederzeit schreiben. Du und ich, wir sind nicht einsam.

Du bist hier. Ich bin hier.

Ich bin nicht wertlos. Und Du, Du bist es auch nicht. Denke immer daran.

 

 

 

Deine Lyn.

 

 

 

 

 

Gab es in deinem Leben auch eine Zeit, in der Du dich einsam gefühlt hast?

Hast Du dich auch "anders" gefühlt, obwohl Du genau so wie Du bist, total richtig bist?

Schreib es mir gern in die Kommentare oder schick mir eine E-Mail.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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